1995 – Nobelpreisträger Manfred Eigen zu Gast in Bremen

Im Jahr 1995 unterstützte die Berninghausen Stiftung einen besonderen Abend: Im Rahmen der renommierten Vortragsreihe „Welt – Stadt – Wissenschaft“ der Wittheit zu Bremen war der Nobelpreisträger Manfred Eigen zu Gast – mit einem Vortrag, der sich mit einer der zentralen Fragen moderner Naturwissenschaft beschäftigte:
„Was bleibt von der Biologie des 20. Jahrhunderts?“

Eigen, der 1967 den Nobelpreis für Chemie erhielt, war einer der Vordenker einer vernetzten, physikalisch geprägten Biologie. Sein Vortrag nahm das Publikum mit auf eine Reise durch ein Jahrhundert biologischer Umwälzungen: von der Entdeckung der DNS als Erbträger, über die Erkenntnisse zur molekularen Evolution, bis hin zur Frage, wie sich Leben organisiert – und was Wissenschaft überhaupt unter „Leben“ versteht.

Im Zentrum stand dabei auch Eigens Überzeugung, dass die Biologie ohne die Werkzeuge der Physik nicht verstanden werden kann. Seine These: Nicht nur das Erbgut, auch das Verhalten von Molekülen, Systemen und Arten folgt dynamischen Gesetzmäßigkeiten – eine Sichtweise, die sich durch seine späteren Arbeiten zur Selbstorganisation von Materie zog.

Die Veranstaltung war Teil der langjährigen Arbeit der Wittheit zu Bremen, die es sich zum Ziel gesetzt hatte, herausragende Forschung in verständlicher und öffentlicher Form zugänglich zu machen. Für die Berninghausen Stiftung war es eine Ehre, diese besondere Begegnung von Wissenschaft und Stadtgesellschaft zu ermöglichen.

Was bleibt? Vielleicht genau das: Ein Moment, in dem große Gedanken geteilt wurden – zwischen Molekülstrukturen, philosophischen Fragen und einem wachen Bremer Publikum.

Manfred Eigen bei einem Vortrag; Bildquelle: bing, Max- Planck-Archiv

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